Vier Krankheiten und eine Armbanduhr

ForscherInnen um Alexander Hüttenhofer, Direktor des Instituts für Genomik und RNomik, ist es mit erfolgreichen Kooperationen gelungen, die Rolle von nichtkodierenden RNAs bei der Entstehung des seltenen Schaaf-Yang-Syndroms zu klären. Im Zuge des Projekts entdeckten sie die genetischen Zusammenhänge zwischen vier Seltenen Krankheiten. Das renommierte Fachmagazin American Journal of Human Genetics veröffentlichte die Arbeit.

HerzchirurgInnen wecken Herzmuskelzellen aus dem Winterschlaf

Eine Stoßwellentherapie bei gleichzeitiger Bypass-Operation belebt inaktive Herzmuskelzellen wieder, neue Blutgefäße entstehen, die Pumpleistung des Herzens verbessert sich maßgeblich: Das ist die Erkenntnis langjähriger Forschungsarbeit an der Univ.-Klinik für Herzchirurgie an der Med Uni Innsbruck. Das European Heart Journal publizierte heute die bahnbrechenden Ergebnisse einer klinischen Studie am Herzen. Anfang 2025 soll das in Innsbruck entwickelte Stoßwellengerät auf den Markt kommen.

Vier neue genetische Risikofaktoren für MSA identifiziert

In einer kürzlich im Fachjournal Neuron veröffentlichten Studie ist es gelungen, vier neue genetische Risikofaktoren für die Multisystematrophie (MSA) zu identifizieren. Dafür wurde das gesamte Genom von Menschen mit MSA umfassend untersucht – eine Leistung, die durch die Zusammenarbeit von mehr als 20 Institutionen weltweit ermöglicht wurde – darunter auch ExpertInnen der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie.

Forschungsteam untersuchte posttraumatische Belastung nach Bergunfällen

Der Traumtag am Berg kann schnell mit einem Trauma enden – ein Unfall, auch wenn er glimpflich ausgeht, setzt Betroffenen mitunter noch lange zu. 20 Prozent von 307 befragten PatientInnen litten sechs Monate nach einem Alpinunfall unter einzelnen Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das hat ein interdisziplinäres Team der Med Uni Innsbruck unter der Leitung von Katharina Hüfner mit Unterstützung von des Bozner Forschungszentrums Eurac Research erstmals erhoben.

Auf der Suche nach einem Mittel gegen Scheidenpilz

Nicht wirklich gefährlich, aber äußerst unangenehm: Über 130 Millionen Frauen weltweit leiden jährlich an wiederkehrenden Pilzinfektionen der Scheide – trotzdem fehlen oft wirksame Gegenmittel. Florentine Marx-Ladurner vom Institut für Molekularbiologie am Biozentrum forscht an einem Peptid für eine neue Therapie. Erste Ergebnisse sind so vielversprechend, dass dem Projekt AMICA die Forschungsförderung Seed4Innovation zugesprochen wurde – inklusive Mentoring für die Entwicklung zur Marktreife.

MRT-Studie enthüllt neuen, unabhängigen Marker für Prognose nach Herzinfarkt

Die Ergebnisse einer neuen MRT-Multicenterstudie unter der Leitung des Innsbrucker Kardiologen Sebastian Reinstadler geben Anlass, eine bislang geltende Leitlinie für die Infarkt-Prognose zu revidieren. Der Studie zufolge sollten die im MRT sichtbaren Einblutungen in den Herzmuskel (IMH) und nicht wie bisher Mikrovaskuläre Gefäßverschlüsse (MVO) als Marker zur Risikoberechnung sowie auch für die Entwicklung zukünftiger Therapien nach einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI)* herangezogen werden.