Zwei Med Uni Innsbruck Teams mit Staatspreis für exzellente Lehre ausgezeichnet

Unter den diesjährigen fünf Ars Docendi Siegerprojekten aus insgesamt 171 Einreichungen von über 400 Lehrenden sind heuer zwei Teams der Med Uni Innsbruck. In der Kategorie „Kooperative Lehr- und Arbeitsformen“ freut sich die interprofessionelle studentische Initiative „Skillsnight“ über einen Ars Docendi 2024, den Staatspreis in der Kategorie „Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit“ sicherte sich ein Team um Alexandra Ciresa-König von der Univ.-Klinik Gynäkologie und Geburtshilfe.

Dreißig Jahre altes Rätsel der Muskelphysiologie gelöst

Zur Aktivierung von Skelettmuskeln triggert innerhalb weniger tausendstel Sekunden ein elektrisches Signal den massiven Anstieg der Kalziumkonzentration in der Muskelfaser. Das dafür verantwortliche Membranprotein CaV1.1 besitzt allerdings vier voll funktionstüchtige Spannungssensoren, die gemeinsam die Öffnung der Kanalpore kontrollieren. Innsbrucker Physiologen um Bernhard Flucher klärten nun die Frage, wie viele und welche dieser Spannungssensoren für die Steuerung der Muskelkontraktion verantwortlich sind.

Erstmals klare Entscheidungskriterien für die Therapieanpassung bei Multipler Sklerose

Die Ergebnisse einer neuen Multicenterstudie zu Multipler Sklerose könnten die Therapie dieser chronisch entzündlichen Erkrankung entscheidend verbessern. Forschende der Medizin Unis Innsbruck und Wien sowie des Inselspitals, Universitätsspital Bern belegen, dass zwei oder mehr in der Magnetresonanztomographie (MRT) sichtbare Läsionen im Gehirn innerhalb eines Jahres für eine Therapieintensivierung sprechen. Damit liegen erstmals eindeutige und evidenzbasierte Kriterien für eine Therapieanpassung vor.

Das Innenohr im gemeinsamen Fokus von Anatomie, HNO und MED-EL

Wer älter wird, hört oft schlecht. Das kann mit verstärkter sozialer Isolation, kognitivem Abbau bis hin zu Demenz einhergehen. Altersbedingter Hörverlust betrifft rund ein Drittel der Über-65-Jährigen weltweit, die Ursachen sind dennoch wenig erforscht. Welche Rolle eine verminderte Durchblutung im Innenohr spielen könnte, untersucht das FFG-geförderte Projekt VasKo, eine Kooperation der Klinisch-Funktionellen Anatomie und HNO der Med Uni Innsbruck sowie des Medizintechnik-Unternehmens MED-EL.

ExonSurfer: Innovatives Web-Tool für die Molekularbiologie ist startklar

Die qPCR (quantitative Polymerase-Kettenreaktion) ist eine zentrale Methode in der Molekulargenetik und Biochemie. Forscherinnen und Forscher, die diese Technik nutzen, profitieren ab sofort von einem neuen Tool, das am Institut für Medizinische Biochemie entworfen wurde. Das Journal BMC Genomics berichtet über die neue Software ExonSurfer, die das Design von Primern optimieren wird.

Stigmatisierung nach wie vor großes Problem

Das Forschungsprojekt „Village“ möchte Kinder von Eltern mit psychischer Erkrankung unterstützen. Die abgeschlossene Kooperation der Ludwig Boltzmann Gesellschaft mit der Medizinischen Universität Innsbruck wurde nun in der aktuellen August-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Mental Health vorgestellt.

Team um Hesso Farhan identifizierte Zusammenhang von Protein-Homöostase und einer seltenen Knochenerkrankung

Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit ist es einem Team um Hesso Farhan von der Medizinischen Universität Innsbruck gelungen, eine neuartige zellbiologische Verbindung zwischen RNA-Spleißen und der Funktion des Endoplasmatischen Retikulums zu identifizieren, die neue Erkenntnisse für das Verständnis der Pathophysiologie der seltenen Erbkrankheit CCMS bietet.

Brustkrebs: Studie der Medizin Uni Innsbruck bringt neue Erkenntnisse zur Therapie bei Knochenmetastasen

Wird Brustkrebs erst in einem späten Stadium entdeckt, kann es zur Entwicklung von Knochenmetastasen kommen. Die Patientinnen erhalten dann eine Therapie, um die weitere Ausbreitung zu verzögern. Im Zuge der Behandlung kann es zum Absterben von Kieferknochen-Gewebe kommen. Eine einzigartige Langzeitstudie der Medizin Uni Innsbruck belegt nun, dass diese Nebenwirkung häufiger auftritt, als bisher angenommen. Die Ergebnisse sprechen für eine zahnmedizinische Vorbehandlung der Betroffenen.

Licht statt Strahlung

Die Innsbrucker Univ.-Kliniken für Gefäßchirurgie und Radiologie haben am 1. August als eine der ersten Zentren weltweit mit dem Lichtleiter-Draht Lumi Guide eine neue Technologie erhalten, dank der während Katheterbehandlungen weitestgehend auf Röntgenstrahlung verzichtet werden kann. Das bringt Erleichterungen für PatientInnen und für das Personal im Katheterlabor.

Kaspar Hauser war zu 99,9994 Prozent kein Prinz

Neue DNA Analysen lösen Kontroverse über Herkunft – Mit neuen und hochsensitiven DNA-Analysemethoden bringen ForscherInnen unter federführender Beteiligung des Instituts für Gerichtliche Medizin Innsbruck nun Licht in die bislang strittige Diskussion um die Herkunft von Kaspar Hauser. Eine mütterliche Verwandtschaft zum Haus Baden und damit die weit verbreitete Prinzentheorie kann so mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden.